Aus den Leinsamen der sogenannten Lein-Pflanze wird das Leinöl gewonnen. Die ca. 1,20 Meter hohe Pflanze besitzt Blüten, die später Fruchtkapseln ausbilden. Darin stecken die wertvollen Leinsamen, die eine braune Farbe und glatte Oberfläche haben. Und die Herstellung hat eine lange Tradition, denn bereits im alten Ägypten sowie in Griechenland wurden die kleinen Samen gegen Atembeschwerden oder zur Linderung von Magenbeschwerden eingesetzt.
Bei der Kaltpressung werden die kostbaren und gesunden Inhaltsstoffe des Leinsamens vollständig erhalten. Das entstehende Endprodukt besitzt eine goldgelbe Farbe und ist leicht dickflüssig. Je frischer es ist, desto nussiger schmeckt es. Das macht es zu einer sehr beliebten und vielseitigen Zutat.
Voller wertvoller Inhaltsstoffe
Leinöl stellt auch heute eine wertvolle Zutat in jeder Küche dar. Es besitzt einen mild nussigen Geschmack und wird in einem schonenden Verfahren hergestellt. Es besteht zu mehr als der Hälfte aus Omega-6-Linolsäure, sowie Ölsäure und Omega-3-Linolensäure. Gerade Letztere wird zunehmend wichtiger in unserer heutigen Ernährung und gilt als ausgesprochen gesundheitsfördernd. Und Leinöl ist dasjenige mit dem höchsten Gehalt der Omega-3 Fettsäure und mit Abstand das mit dem höchsten Anteil an Alpha-Linolensäure. Diese wirkt durch die Bildung von Eicosanoiden hohem Blutdruck entgegen. Außerdem ist sie dafür bekannt, dass sie dem Organismus bei der Bekämpfung von Entzündungsprozessen hilft, unsere Blutfettwerte stabilisiert, das Immunsystem stärkt und den Blutzuckerspiegel senkt.
Zudem versorgt es den Körper mit einer Vielzahl Vitamine und Spurenelementen, wie beispielsweise das Provitamin A, einige B-Vitamine (B1, B2 und B6), Vitamin C, D, E und K. Auch Pantothensäure und Folsäure sind Bestandteil. Diese sorgen unter Anderem für einen reibungslosen Ablauf von Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel. Wichtige Spurenelemente wie Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium, Zink sowie Natrium sind ebenfalls enthalten. Lignane im Leinöl schützen die Zellen vor schädlichen Angriffen durch freie Radikale. So sorgt es nicht nur für einen gesunden Organismus, sondern zaubert auch eine schöne Haut.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die enthaltenen Fettsäuren essenziell sind. Das bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Sie müssen für eine ausgewogene Ernährung von außen zugeführt werden. Der empfohlene Tagesbedarf an Omega-3 Fettsäuren kann durch Leinöl einfach abgedeckt werden. Folgen eines zu niedrigen Omega-3 Spiegels unter anderem entzündliche Erkrankungen, Depressionen oder das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS.
Leinöl, je frischer umso besser
Eine Besonderheit, die Bio-Leinöl von vielen anderen Speiseölen unterscheidet ist, dass es bei sehr niedriger Temperatur verarbeitet wird. Die Kaltpressung stellt die höchste Qualitätsstufe dar. Das Leinöl ist jedoch nur kurze Zeit haltbar und sollte im Idealfall gut verschlossen im Kühlschrank gelagert werden. Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung können die Qualität mindern. Auch Luft ist kein Freund des Öls, denn ist es dieser zu lange ausgesetzt, beginnt die Oxidation. Daher gilt: Je frischer, desto besser und wohlschmeckender ist das Produkt. Im geöffneten Zustand ist es binnen sechs bis acht Wochen aufzubrauchen.
Achten Sie bei der Lagerung stets auf die Frische, denn nur sie gewährleistet, dass das Produkt den Körper ideal mit Nährstoffen versorgt. Ein kleiner Tipp: Leinöl kann im Tiefkühlfach gelagert werden und ist dort mehrere Wochen gut haltbar, da es über einen niedrigen Schmelzpunkt verfügt. Ein gutes Leinöl zeichnet sich dadurch aus, dass es so naturbelassen wie möglich ist, daher kann es leicht sein, dass sich nach einigen Tag ein Bodensatz bildet, das ist ganz normal.
Lecker schmeckt das Öl zum Beispiel auf geröstetem Brot mit ein wenig Salz. Es hat sich außerdem bewährt, damit Salatdressings und Dips für Rohkost herzustellen. Eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit von Leinöl ist in herzhaftem Quark. Dafür einfach mit frischen Kräutern, Salz und Pfeffer abschmecken und einen Löffel Leinöl darüber geben. Es eignet sich wunderbar, um Smoothies aller Art zu verfeinern. Verwenden Sie das Öl in jedem Fall nur für die kalte Küche, da ansonsten wertvolle Mineralien und Vitamine verloren gehen.
Weiterführende Links
- Hier unser Artikel zu Jojobaöl